Gesundheits News

Hautkrebs - Gefährlicher Sonnenhunger

19.07.2007 um 11:37

Endlich wieder Sommer! Nach wochenlangem Grau in Grau genießen die Deutschen die Sonne - an Hautkrebs denken dabei die wenigsten, obwohl die Zahl der Fälle rasant zunimmt. Vor allem für Kinderhaut sind die UV-Strahlen schädlich.

onne auf der Haut - ein wunderbares Gefühl. Die Wärme tut gut, das Licht macht gute Laune. Aber das Sommerwetter hat auch eine Kehrseite: Die im Sonnenlicht enthaltenen UV-Strahlen schädigen die Haut, bis hin zur Entstehung von Hautkrebs. Immer mehr Studien belegen, dass vor allem die Sonnenbelastung im Kinder- und Jugendalter das Risiko für diese Tumorerkrankung erhöht.

"Die Haut vergisst nichts"

Mit derzeit rund 140.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Hautkrebs die häufigste Krebserkrankung in Deutschland - mit steigender Tendenz, wie Professor Eckhard Breitbart von den Elbe-Kliniken in Buxtehude feststellt: "Die Zahl der neuen Fälle nimmt regelmäßig pro Jahr um etwa sieben Prozent zu", sagt der Dermatologe. "Und bis zum Jahr 2050 wird das so weitergehen."

Der Grund für die langfristig schlechte Prognose: Bis die durch die UV-Strahlung verursachten Hautschäden einen Tumor verursachen, vergehen Jahre, oft sogar mehrere Jahrzehnte. Epidemiologische Studien zeigen, dass viele Hautkrebs-Patienten in jungen Jahren besonders stark der Sonne ausgesetzt waren. Daher ist laut Breitbart der Schutz von Kindern besonders wichtig: "Die Kleinen tragen das größte Risiko. Die meisten Schäden werden in der Kindheit und Jugend gesetzt", sagt der Experte. "Die Haut vergisst nichts."

Hält sich ein Mensch in der Sonne auf, so verursacht die UV-Strahlung sehr schnell Schäden in der Erbsubstanz der Hautzellen. So lange sich diese Schädigungen in Grenzen halten, kann der Körper sie wieder reparieren. Gelingt dies aber nicht, bleiben nicht reparierte Läsionen liegen und häufen sich an. "Diese Schäden werden nie mehr behoben", sagt Breitbart und vergleicht den Prozess mit einem Bankkonto, das stetig wächst.

80 Prozent der UV-Strahlung bis zum 18. Lebensjahr

Grundsätzlich ist die Haut von Kindern wesentlich empfindlicher als die von Erwachsenen. Ihre volle Schutzfunktion entwickelt sie mit zunehmendem Alter. "Erst mit etwa zwölf Jahren ist die Haut von Kindern mit der von Erwachsenen vergleichbar", sagt Breitbart. "In dieser Phase kann sie sehr leicht geschädigt werden." Hinzu kommt ein weiterer Effekt: Gerade Kinder und Jugendliche verbringen besonders viel Zeit im Freien. Bis zum 18. Lebensjahr bekommt ein Mensch nach Angaben der Deutschen Krebshilfe 80 Prozent der UV-Strahlung des gesamten Lebens ab.

Wie entscheidend diese zwei ersten Lebensjahrzehnte für die Entstehung von Hautkrebs sind, unterstreicht eine neue amerikanische Studie an 214 erwachsenen Patienten mit der schwersten Form von Hautkrebs, dem Melanom. Hautmediziner der Universität von North Carolina untersuchten darin die Lebensweise der Teilnehmer und analysierten die Erbsubstanz der Tumorzellen auf Mutationen. Diejenigen Patienten mit einer Veränderung im BRAF-Gen, die an fast jedem zweiten Melanom beteiligt war, hatten sich wesentlich eher in Kindheit und Jugend viel in der Sonne aufgehalten.

Mittags raus aus der Sonne

Insbesondere in der frühen Kindheit sollten Eltern ihren Nachwuchs vor der UV-Strahlung schützen. "Im ersten Lebensjahr soll ein Kind gar nicht in die Sonne", sagt der Münchner Dermatologe Dietrich Abeck. Auch später sollte man das Sonnenlicht zwischen 11 und 15 Uhr meiden. In diesen vier Stunden fallen Abeck zufolge 80 Prozent der UV-Strahlung auf die Erde ein.

Für die übrigen Tageszeiten empfiehlt der Hautarzt, den Körper möglichst durch Kleidung zu schützen, die unbedeckten Stellen mit Sonnencreme. Da die Creme stets durch Abreiben oder Schwitzen abgetragen wird, sollte man sie 20 Minuten nach dem ersten Auftragen erneuern. Dann sei ein Lichtschutzfaktor von 25 ausreichend, so Abeck.

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